Druck und Verlag der Königsberger Hartungschen Zeitung, ferner des 1897 gegründeten "Königsberger Tageblatt", sowie
Herstellung anderer Druck- und Verlags-Erzeugnisse. Eine der ältesten deutschen Zeitungen, von dem Verleger Johann
Reußner 1640 unter dem Titel "Europäischer Mercurius" in Königsberg gegründet; AG seit 1.1.1872. Entwicklung und
Besitztum: Mit der Gründung erwarb die Gesellschaft das Druckerei-, Zeitungs- und Verlagsgeschäft mit den Königsberger
Grundstücken Münchenhofgasse 2, Löben, Langgasse 19 und Münchenhofplatz 4/5, nebst allem Zubehör von Hermann
Hartung. In den Jahren 1905-1906 entstand wegen Raummangel der Neubau Münchenhofplatz 45, in dem 1932 der
gesamte technische Betrieb untergebracht war. 1930 erfolgte die Inbetriebnahme einer neuen 64seitigen
Rotationsmaschine, zugleich Angliederung einer chemiegraphischen Abteilung. Am 31.12.1933 erschien die letzte
Ausgabe der in ganz Deutschland geachteten liberalen Zeitung, von der es in Thomas Manns Buddenbrooks heißt, sie "geht
nicht sehr glimpflich mit der Regierung um, mit den Adligen, mit Pfaffen und Junkern, sie weiß allzu geschickt die Zensur an
der Nase herumzuführen."
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