Als AG gegründet am 28.12.1903 unter der Firma "Solo"
Zündwaren- und Wichsefabriken AG.
Herstellung von Zündhölzern und Zündwaren aller Art, von
Lederputz-Konservierungsmitteln, Lederfett, Metall- und
Fußbodenpflegemitteln, Wagenfett, Kerzen, Tinte und
Fliegenfängern. 1839 gründete Bernhard Fürth in
Schüttenhofen die erste europäische Zündholzfabrik, in
den 1860er Jahren Gründung der Wiener Niederlassung der
"Zündwaren-Fabrik Bernhard Fürth". Laut Hauptversammlung vom
12.4.1939 wurde die Satzung dem deutschen Aktiengesetz angepaßt
und neu gefaßt. Die Gesellschaft, die bedeutendste der vier
"ostmärkischen" Zündwarenerzeuger, betrieb die
Zündwarenfabriken Deutschlandsberg (Steiermark) und Linz
(Oberdonau). Seit April 1926 besorgte die "Ignis"
Zündhölzchenverkaufs-GmbH den kommissionsweisen Verkauf im
Inlande. Der Verkauf der chemischen Produkte sowie der
Putzpräparate erfolgte durch die chemische Abteilung der "Solo"
Zündwaren- und Chemische Fabriken AG, Wien. 1936 erwarb die
Gesellschaft aus dem Besitz der Schwedischen Zündholz-Gesellschaft
die Majorität ihrer eigenen Aktien gegen Hingabe von Aktien der
ungarischen und ehemals jugoslawischen Zündholzgesellschaften.
1938 hat sich die Gesellschaft vom schwedischen Zündholztrust
losgelöst. 1939 wurde die "Bibi"-Zünder GmbH mit der "Solo"
verschmolzen und ihr Betrieb in Jarolden bei Waidhofen a. d. Thaya
stillgelegt, das Objekt 1940 an ein Textilunternehmen
veräußert. Der Generaldirektor und Hauptaktionär der
Solo Zündwaren und chemische Fabriken AG, E. Fürth, wanderte
als tschechischer Staatsangehöriger und damit
"Protektoratsangehöriger" am 17.3.1939 nach Frankreich aus.
Fürth befand sich 1942 im vom Deutschen Reich besetzten Frankreich
(Angers). Dr. E. Fürths Vermögen wurde als dem Deutschen
Reich verfallen erklärt. Zu seinem Vermögen als pensionierter
Unternehmer der Solo AG gehörten Liegenschaftswerte und
Wertpapiere, Versicherungspolicen und weitere Vermögenswerte in
Gesamthöhe von mindestens RM 200.000,-. Fürth starb am
4.1.1943 in Paris. Großaktionär vom 1943: Komm.-Rat Gustav
Hornberg'sche Erben, Baden (b. Wien), (75 %). Als letzter Standort gab
1982 Deutschlandsberg die Produktion von Zündhölzern in
Österreich auf.
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